EXIT

EXIT ist eine begehbare Raumskulptur im Aussenbereich. Ein Quader ist an einer vorhandenen schrägen Wand, losgelöst vom Boden, befestigt. Vertikale Scheiben unterteilen die Skulptur wiederum in zehn gleich große Quader. Eine Öffnung lädt zum Einstieg ein. Die Unterteilungen der einzelnen Elemente sind Schiebetüren, die zum Durchgehen geöffnet werden müssen. Bedingt durch die Schräglage zur Wand, fallen diese hinter der jeweiligen Person wieder zu. Durch das Aufschieben der Türen wird die Bewegung im Inneren (Position einer oder mehrerer Personen) von außen sichtbar.

Äußerlich nicht wahrnehmbar, reduzieren sich Deckenhöhe und Seitenbreite der Innenhülle fortlaufend um ein geringes Maß. Erst beim Durchgehen wird die subtile Reduktion des Raumvolumens zur greifbaren Erfahrung. Die geschlossenen Türen sorgen dafür, dass sich der Partizipierende jeweils in einer abgeschotteten Zelle befindet. Der Verlust des Gleichgewichts durch den zur Wand hin abfallenden Boden und die zunehmend gebückte Haltung, in Verbindung mit Dunkelheit und Isolation, sorgen für Orientierungslosigkeit und Unbehagen und provozieren eine klaustrophobische Situation. Was als Fluchtweg beschildert ist, führt ins Gegenteil. Der Mensch wird sprichwörtlich „in die Enge getrieben“ und mit ureigenen Ängsten konfrontiert.
Was man als Außenstehender sieht und vermeintlich einschätzen und beurteilen kann, wird im Inneren zu einer ganz eigenen Erfahrung.

Material: Holzprofile, Holzplatten, Stahlprofile, Lack
Größe: LxBxH: 8,00×1,25×2,50m
Jahr: 2016
Ort: ABK Stuttgart